Leichter Tadel für Ortsumfahrung Preding - Weiz
Kritik des LRH wegen zu weniger Vergleichsangebote bei Vergaben
Ein Straßenprojekt, nämlich den ersten Teil der Ortsumfahrung Preding - Weiz an der B 64 (Rechbergstraße), hat sich ein Prüfteam des Landesrechnungshofes (LRH) näher angesehen. Das Ergebnis in aller Kürze: Bei der Projektabwicklung durch die zuständige Abteilung 16 Verkehr und Landeshochbau (politischer Referent Landesrat Anton Lang) wurden im Wesentlichen zwar keine groben Mängel festgestellt, dennoch hätte bei diesem Projekt eine größere Sorgfalt an den Tag gelegt werden sollen.
So monieren die Prüfer des LRH, dass das Einsparungspotenzial, das durch einen Wettbewerb ermöglicht wird, im Vergabeverfahren nicht entsprechend genutzt wurde. Nur bei einem von 22 geprüften Direktvergaben waren in den Unterlagen Vergleichsangebote enthalten. Die Gesamtkosten wurden nicht zuletzt aufgrund der günstigen Finanzierungskosten eingehalten. Dennoch wurden Verbesserungspotenziale im Bereich Kostenmanagement aufgezeigt.
Des Weiteren wurde es unterlassen, ein Projekthandbuch zu führen - bei Bauprojekten dieser Größenordnung und Komplexität ist ein solches aus Sicht des LRH allerdings unverzichtbar. Auch wurde über das gesamte Projektmanagement hinweg das Vier-Augen-Prinzip nicht durchgängig angewendet. Völlig gleich verhält es sich bei Vergabeverfahren oder bei Kostenschätzungen. Überdies sind laut Prüfbericht des LRH (unter der Leitung von Direktor Heinz Drobesch) bereits abgerechnete Leistungen weiterhin in die Berechnung der Risikokosten mit eingeflossen, anstatt diese zu reduzieren.
Auch wurden bereits Querrisse im Asphaltbelag sowie Risse in den Betonsegmenten bei einem Kreisverkehr entdeckt. Ansonsten wird der Ortsumfahrung allerdings eine gute Ausführungsqualität bescheinigt.
Rückfragen: Josef Reinprecht 0664 / 85 00 187