Prüfbericht des LRH als „Mariazeller Lobkuchen“
Stadtbetriebe des Pilgerortes entwickeln sich - mit einer Ausnahme - sehr positiv
Kaum etwas auszusetzen haben die Kontrollore des Landesrechnungshofes (LRH) unter der Führung von Direktor Heinz Drobesch an den Stadtbetrieben Mariazell, wie aus ihrem aktuell vorliegenden Prüfbericht zu entnehmen ist. Nahezu in allen Geschäftsfeldern attestieren sie eine positive Entwicklung. Nur der Bereich „Elektrofachhandel" stellt eine Ausnahme dar: Hier wird in Anbetracht der nachhaltig verlustbringenden Ergebnislage ein Rückzug aus diesem Geschäftsfeld empfohlen.
Die im Eigentum der Stadtgemeinde Mariazell stehende Stadtbetriebe Mariazell GmbH (SBM) wurde 1976 gegründet. Dorthin wurden die wirtschaftlichen Einrichtungen dieses weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Pilgerortes ausgegliedert, insbesondere ihr Energieversorgungsunternehmen, das Elektrizitätswerk und das Hallenbad; später kamen weitere Geschäftsfelder hinzu, wie etwa das Altstoffzentrum, die Parkraumbewirtschaftung oder besagter Elektrofachhandel. Zu Jahresbeginn waren insgesamt 37 Mitarbeiter bei der SBM beschäftigt.
Was die Buchhaltung betrifft, in welche der LRH stichprobenartig Einsicht nahm, wird von ihm festgestellt, dass sie "hinsichtlich Ablage, Kennzeichnung und Kontierung einen sehr ordentlichen Eindruck erweckte". Auch die steigende Eigenkapitalquote im Prüfzeitraum von 2016 bis 2018 wird vom LRH begrüßt.
Die Feststellungen des LRH zu den einzelnen Geschäftsfeldern der SBM sind durchaus erfreulich: So ist im Bereich der Energie-Erzeugung weiterhin mit positiven Ergebnissen zu rechnen. Im Bereich der Netzverteilung bleiben die Ergebnisse positiv, wenngleich sie schon besser waren. Und anhand der vorliegenden Prognose-Modelle ist beim Biomasse-Fernheizwerk mit Wärmeversorgung mit einer weiteren positiven Entwicklung zu rechnen. Als „konstant" wird die Entwicklung eingestuft in den Bereichen Altstoffzentrum, Elektroinstallation, Parkraumbewirtschaftung, EDV und Kommunikationstechnik.
Die SBM ist weiters Eigentümerin von einigen Liegenschaften. Da ein langjähriger Mietvertrag mit einer Supermarktkette abgeschlossen werden konnte, ist im Bereich Vermietung und Verpachtung mit deutlich höheren Einnahmen zu rechnen. Und auch bei den Personalkosten erwarten sich die Prüfer angesichts bevorstehender Pensionierungen positive Effekte für die SBM.