Widersprüchliche Angaben bei Nutzflächen

Landesrechnungshof bekrittelt Facility-Management von Berufsschulen

Steirische Berufsschulen standen im Fokus der letzten Prüfung des Landesrechnungshofes (LRH), genau genommen deren Facility-Management. Unter diesem Begriff versteht man die Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden und deren technischen Anlagen und Einrichtungen. Das Ergebnis ist nicht gerade schmeichelhaft: Die Prüfer stießen auf widersprüchliche Daten bei den Flächenangaben und mussten auch feststellen, dass der Vergleich der Betriebskosten an den Schulen mit ähnlichen Referenzprojekten ein inhomogenes Bild erzeugt.

Exakte Flächenangaben sind eine wichtige Basis für ein qualitätsvolles Facility-Management, leiten sich doch daraus wesentliche Faktoren wie Miet- oder Betriebskosten ab. Die dem LRH übermittelten Unterlagen ergaben jedoch ein recht diffuses Bild über die Grundflächen der einzelnen Schulgebäude, denn vielfach waren die Angaben aus den Grundinformationsblättern bzw. Raumbüchern nicht ident mit den Aufstellungen für die Berechnung von Betriebs-, Miet- oder Reinigungskosten. In einem Fall lag die Differenz bei knapp 3.000 Quadratmetern - in nur zwei der neun untersuchten Schulen stimmten alle Positionen überein. Daher empfiehlt der LRH unter der Leitung von Direktor Heinz Drobesch eine vollständige und sorgfältige Führung der Gebäude- und Bestandsunterlagen, damit in weiterer Folge unkorrekte Mietvorschreibungen oder fehlerhafte Berechnungen der Reinigungsleistung vermieden werden können.

Der Vergleich unter den einzelnen Schulen fördert auch zutage, dass die Ausgaben für die Reinigung einen wesentlichen Kostentreiber bei den betrachteten Betriebskosten darstellen. Aus Sicht des LRH sollte daher das Thema Reinigung analysiert werden, um daraus entsprechende Optimierungen abzuleiten. Grundlage dafür ist eine Evaluierung des konkreten Leistungsumfangs (sprich: der zu reinigenden Fläche) und der Reinigungsintensität.

Weiteren Verbesserungsbedarf ortet der LRH im Energiemanagement, das „bei keiner Landesberufsschule erkennbar" sei. Auch fehle im Land eine zentrale Stelle für das Datenmanagement im Facility-Management, was zu zahlreichen Schnittstellen und somit zu einem erhöhten Aufwand bei der Erfassung von Daten und deren Aufbereitung führt.

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